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Amazonas-Frosch nutzt duftende Tarnkappe im Ameisenbau

Veröffentlicht am 13. November 2016 - 16:14h unter Nachrichten aus Amazonien

Foto: Handout Magazin

Foto: Handout Magazin

Wissenschaftler vom Amazonas Forschungsinstitut Inpa haben herausgefunden, dass eine im Amazonas Regenwald vorkommende Froschart in friedlicher Eintracht mit Blattschneiderameisen in deren Nestern lebt und mitten unter den Insekten sogar seinen Laich ablegt. Dass er von den Ameisen nicht angegriffen wird, führen sie auf Hautabscheidungen zurück, die den Krabblern Frieden signalisieren.

Laut dem Biologen André Barros reagieren die Blattschneiderameisen der Familie Atta auf andere in ihren Bau eindringende oder in ihre Nähe kommende Froschlurche durchaus aggressiv. Sind diese in Versuchen aber mit den Extrakten aus den Hautdrüsen des Lithodytes lineatus eingesprüht worden, sind auch sie nicht attackiert worden.

Die zu den Süd- oder Pfeiffröschen gehörende Froschart Lithodytes lineatus kommt vor allem in der Amazonas-Region vor und kann ähnlich wie die europäischen Erdkröten unter Altlaub und Altholz gefunden werden. Genau dort sind auch die Atta-Ameisen aktiv, die Laub zerstückeln und in ihren Bau tragen. Mit den Blattresten züchten sich die Ameisen einen Pilz, der ihnen als Nahrung dient.

Weil der Lithodytes lineatus von den Ameisen schlicht ignoriert wird, vermuten die Forscher, dass dieser mit den Ameiseneigenen Pheromonen arbeitet, die von diesen zur Kommunikation untereinander verwendet werden. Auf diese Weise erhält der Lithodytes eine Art Tarnkappe mit der er ungestört das gleiche Umfeld wie die Atta-Ameisen nutzen und bewohnen kann.

Camouflage-Strategien sind in der Tierwelt durchaus nicht selten. Dass aber ein Wirbeltier diese Technik einsetzt, um von Insekten nicht erkannt zu werden, ist bisher kaum bekannt. Lediglich für drei in Afrika vorkommenden Froscharten wurde ein ähnliches Verhalten beschrieben, nicht aber für Arten in Südamerika.

Durchgeführt hat André Barros die Experimente für seine Doktorarbeit in Ökologie. Für diese will er nun noch weitere Interaktionen zwischen Lithodytes lineatus und den Atta-Ameisen erforschen.

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